Christin Schreiber / 7. Sem. Kernprojekt
»Sexual Objectification«
Der Film Paradies Liebe von Ulrich Seidl thematisiert die wachsende Branche des Sextourismus in südeuropäischen und afrikanischen Ländern. Der Regisseur setzt dabei die Sprache als Gestaltungsmittel bewusst ein, um einerseits den Blick des Zuschauers auf die noch vorhandenen Spuren des Kolonialismus zu lenken. Andererseits evoziert die herabwürdigende Sprache der weißen Frauen gegenüber den schwarzen Männern sexualisierte Objektifizerung. Dies sorgt für eine ungewohnte Leserichtung und besondere Aufmerksamkeit, da die Geschlechterrollen in der Objektifizierung von Seidl bewusst vertauscht werden. Christins Arbeit zeigt, dass Sprache Handlung ist, welche ein realitätserzeugendes Werkzeug darstellt und sexuelle Objektifizierung evoziert. Drei Szenen, in denen dies besonders deutlich wird, werden als screenshots festhalten. Der gezeigte objektifizierte und austauschbare Körper wird digital bearbeitet, bis aus ihm ein abstraktes Objekt entsteht, das mit Modelliermasse umgesetzt wird. Ein Faltplakat liefert den Kontext zwischen Sprache und sexualisierter Objektifzierung.
The movie »Paradies: Liebe« by Ulrich Seidl deals with the growing industry of sex tourism in southern European and African countries. The director deliberately uses language as a creative device to draw the viewer's attention to the remaining traces of colonialism. On the other hand, the degrading language of the white women towards the black men evokes sexualised objectification – an unusual reading direction as gender roles are deliberately reversed in Seidl's objectification. Christin's work shows that language is action, which is a reality-generating tool and evokes sexual objectification. Three scenes in which this becomes particularly clear are captured as screenshots. The objectified and interchangeable body shown is digitally processed until it becomes an abstract object that is transformed with modelling clay. A folding poster provides the context between language and sexualised objectification.